Healthy Architecture

Wachsende Bedeutung gesundheitsfördernder Raumgestaltung infolge neuer Risiken durch Umwelt und Lebensstil

Zunehmendes Tracking und Verständnis über Risikofaktoren schaffen Sensibilisierung; aber Verzicht allein macht auch in Zukunft nicht glücklich

Fortschritt und Wohlstand haben uns in den letzten Jahren immer mehr Komfort, Sicherheit und Auswahlmöglichkeiten gebracht. Flächendeckende Mobilität und eine immer grössere Vielfalt an Nahrungs- und Genussmitteln sind zum festen Bestandteil des modernen Lebens geworden. Die Digitalisierung und neue Fortbewegungsmittel werden in den nächsten Jahren zu noch mehr Convenience führen. 

Die veränderten Verhaltensweisen und Auswirkungen unserer Wohlstandsgesellschaft bringen zwar Vorzüge mit sich, haben aber nicht nur positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit: Weniger Bewegung und kalorienreiche Ernährung führen zu einer Zunahme von Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes – schon bei jungen Menschen; höhere Temperaturen bergen Risiken für ältere Menschen oder Kinder; mehr Zeit vor Bildschirmen fördert Kurzsichtigkeit – diese könnte 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung betreffen. 

Ein besseres Verständnis über Risikofaktoren und das Vermessen unseres Verhaltens können helfen, unsere Gesundheit zu verbessern. – von schlechter Luft in Innenräumen, die zu Asthma führen kann, bis zu Krebsrisiken, die mit Fleischkonsum oder sogar durch zu heissen Tee verursacht werden. Je mehr wir wissen und auf Gefahren sensibilisiert sind, desto mehr wächst aber auch die emotionale Überforderung. Zudem kommen laufend neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinzu, die den bisherigen teilweise widersprechen. Die Folge: jede Entscheidung, die wir treffen, wird zu einer komplexen Entscheidung für oder gegen unsere Gesundheit. 

Thesen zur Zukunft des Wohnens mit Blick auf einen gesunden Lebensstil

Wohn- und Arbeitsräume werden zu einem festen Bestandteil des gesunden Lebensstils.

Dazu gehört die Optimierung von Licht und Luft in Innenräumen, aber auch das Fördern von Bewegung durch einladende Treppenaufgänge oder in Büroräumen durch das Abhalten von Meetings in unterschiedlichen Gebäudeteilen. Auch in Bezug auf ansteckende Krankheiten kann Infrastruktur einen Beitrag leisten, beispielsweise durch das Anbringen von viren- oder bakterienabweisenden Oberflächen. 

Gebäude werden durch digitale Sensoren aufgerüstet, die Verhaltensweisen aber auch Schadstoffbelastungen identifizieren und dadurch auf Gefahren hinweisen.

Infrastruktur kann somit helfen, unsere Gesundheit zu optimieren. Darüber hinaus können Umweltdaten von der Luft bis zur Wasserqualität, Lärm- oder Lichtbelastung flächendeckend vermessen werden. Diese Informationen helfen der gesamten Bevölkerung, gesundheitlichen Gefahren vorzubeugen. 

Nicht nur einzelne Gebäude, sondern die Gestaltung von Städten und Ortschaften, sind elementar für das Fördern unserer Gesundheit.

Statt für alle Wege Verkehrsmittel zu nutzen und selbst die letzte Meile mit Micro-Scootern zurückzulegen, sollten urbane Räume als Bewegungszonen und städtische Vita Parcours uminterpretiert werden. Durch eine Planung von Quartieren, in denen Einkaufsmöglichkeiten in Gehdistanz liegen, werden neben täglichen Spaziergängen auch soziale Interaktionen gefördert, die ebenfalls zu mehr Zufriedenheit und Gesundheit beitragen. 

Neben der Optimierung auf die Gesundheit braucht es aber auch Freiräume für Genuss – in einem massvollen Umgang. Auch hierfür spielen Wohnungen und Quartiere eine zentrale Rolle, indem sie Platz für Feste und Entspannungszonen bieten. Denn echte Lebensqualität wird auch in Zukunft durch das Verbinden von Genuss und Gesundheit erreicht. 

Gemeinsam mit dem Think Tank W.I.R.E. wagt Livit zum 60 Jahre Jubiläum einen Ausblick auf die Welt von morgen. Dabei werden sechs langfristige Entwicklungen in Bezug auf die Folgen für unseren Alltag und unsere Wohn- und Arbeitsräume beleuchtet. Folgen Sie uns auf LinkedIn, um keinen Beitrag zu verpassen.