Sportlerkarriere oder Berufsausbildung?
Dezember 2022
Sportkarriere und Berufsausbildung lassen sich in der Regel nur schlecht kombinieren – denn beides braucht Zeit und Einsatz. Der 19-jährige Marc hat mit Livit eine Arbeitgeberin gefunden, die ihm für seine sportlichen Ziele den Rücken frei hält. Damit scheint der Traum vom Profifussballer zum Greifen nah.
Porträt
Name: | Marc |
Alter: | 19 Jahre |
Wohnort: | Büren an der Aare |
Ausbildung: | verkürzte KV-Lehre |
Ausbildungsstart: | August 2022 |
Ausbildungsort: | Livit Bern |
Fussballclub: | U21 des FC Thun |
Position: | Offensiver Flügelspieler |
Lieblingsclub: | FC Barcelona |
Wie viele andere junge Menschen in der Schweiz hat Marc im August 2022 seine kaufmännische Ausbildung begonnen. Doch bei Marc dauert die Lehre lediglich zwei statt der üblichen drei Jahre. Die verkürzte Lehre wird möglich, weil er zuvor das Wirtschaftsgymnasium in Bern besuchte. «Da ich den meisten Unterrichtsstoff bereits absolviert hatte, konnte ich meine Lehrzeit auf zwei Jahre verkürzen», so Marc. Lediglich das Fach IKA (Information, Kommunikation, Administration) sowie die überbetrieblichen Kurse (auch ÜK genannt) besucht er. Dort sowie im Betrieb erwirbt der junge Lernende das für seinen Beruf wichtige Immobilien Know-how.
Die verkürzte Lehre ist aber nicht das Einzige, was ihn von anderen Lernenden unterscheidet. Marc ist passionierter Fussballer; wobei ihm diese Bezeichnung nicht ganz gerecht wird. Der junge Mann ist auf dem Fussballfeld so gut, dass er in der U21 des FC Thun spielt. Solche sportlichen Ambitionen werden in der Schweiz von Swiss Olympic und einigen Unternehmen, die als leistungssportfreundliche Lehrbetriebe gelten, unterstützt. Livit ist einer dieser Betriebe. «Livit ermöglicht es mir, Beruf und Sport optimal zu kombinieren», erklärt Marc begeistert.
Vollgepackte Tage
Jeweils kurz vor 8 Uhr trifft Marc unter der Woche in der Niederlassung in Bern ein. Seine Arbeitszeit ist aufgrund der Trainingszeiten verkürzt. Das ist Teil der Vereinbarung zwischen Livit und dem angehenden Spitzensportler. Die verkürzte Arbeitszeit gleicht sich jedoch aus, da er pro Woche nur wenige Stunden Schule hat. Pünktlich um 15:30 Uhr endet sein Arbeitstag. Doch Feierabend hat der junge Fussballer noch lange nicht. Zügig geht es für ihn weiter nach Thun, genauer gesagt in die Stockhorn Arena – der Spielstätte des FC Thun. So kann er alle regulären Trainingseinheiten wahrnehmen. Trainiert wird 4-5-mal die Woche. Hinzu kommt ein Spieltag, der jeweils auf den Samstag fällt. Da bleibt nicht viel Zeit für Freunde und Familie. Doch der Fussballer erwidert: «Das ist alles eine Sache der Planung. Ausserdem wusste ich sehr genau, was da auf mich zukommt.»
Was er damit meint? Mit seinem Traum Fussballprofi zu werden, ist der junge Mann in der Familie nicht ganz allein. Schon sein älterer Bruder hatte Ambitionen auf eine Karriere im stark umkämpften Fussballbusiness. «Mein Bruder war schon immer mein Vorbild. Ich eiferte ihm nach, wollte besser sein als er. Ich habe aber auch miterlebt, wie schwierig es ist, Fussball und Ausbildung zu kombinieren», erklärt Marc. Aus diesem Grund entschied sich sein Bruder schlussendlich auch gegen eine Fussballkarriere.
Für Marc war klar: Er will seinen Traum unbedingt verfolgen und muss sich dafür gut organisieren. Einen Plan haben. Und zugleich realistisch bleiben. «Ich bin ein grosser FC Barcelona Fan. Natürlich würde ich gerne irgendwann im Camp Nou auflaufen», erzählt Marc und lacht dabei. «Bis dorthin ist es aber noch ein langer Weg. Mein Ziel ist deshalb erst einmal in die erste Mannschaft des FC Thun aufgenommen zu werden oder in einem Super League Team zu spielen.» Schritt für Schritt weitermachen ist Marcs Devise und er ist sich durchaus bewusst: Der Traum vom Fussballprofi kann schnell ausgeträumt sein.
Grundstein für die Zukunft legen
Auch deshalb war es ihm wichtig, eine Ausbildung zu absolvieren. «Damit habe ich eine Basis, falls es mit dem Fussball nicht klappt. Ausserdem ist bei den allermeisten Profis mit 35 Jahren Schluss. Mir ist wichtig, danach nicht mit leeren Händen dazustehen», sagt Marc vorausschauend. Bei Livit arbeitet er aktuell in der Bewirtschaftung, bevor er in den nächsten zwei Jahren auch weitere Abteilungen wie das Vermietungsmanagement oder die Immobilienbuchhaltung kennenlernt.
Ein abwechslungsreicher Job, wie er findet, bei dem man als junger Mensch viel lernen kann. «Es ist wichtig den Überblick zu behalten, gut organisiert zu sein und als Team zu agieren», stellt Marc fest. Es sind jene Eigenschaften, die auch einen guten Fussballer ausmachen. Ambitionierten Menschen wie Marc stehen die beruflichen Türen weit offen – sowohl im Spitzensport wie auch in der Immobilienbranche.
Livit ist leistungssportfreundlicher Lehrbetrieb 2022/23
Im September 2022 hat Livit die Auszeichnung als leistungssportfreundlicher Lehrbetrieb von Swiss Olympic erhalten. Diese Auszeichnung geht an Unternehmen, die Lernenden mit flexiblen und angepassten Arbeitszeiten die Möglichkeit bieten, Leistungssport und Berufsausbildung optimal zu kombinieren, damit diese ihre sportlichen Ziele auch während der Ausbildungszeit weiterverfolgen können.