Collaboration ist der Schlüssel
Mit der Neudefinition veränderter Rollen und Aufgaben steigen auch die Ansprüche an die Veränderungsbereitschaft.
Die Reise in die Zukunft ist für alle ein Abenteuer. Gemeinsam reisen ist indes die beste Voraussetzung, um den Weg erfolgreich zu meistern. Dafür müssen im Immobiliensektor Gedankengrenzen gesprengt werden wie zum Beispiel die bisherige Aufteilung in analog und digital. Sie bringt die Branche genauso wenig weiter, wie die isolierte Betrachtung einzelner Teilbereiche nicht zum Erfolg führt.
Der Schlüssel für die Zukunft heisst Collaboration durch digitale Vernetzung und durch den sorgfältigen Blick auf das grosse Ganze. Durchgängige Verfügbarkeit und permanenter Austausch von Daten über hergebrachte Grenzen hinweg verbinden Bewirtschafter, Besitzer, Kunden, Partner und Experten untereinander immer enger. Auch die bisher einzeln betrachteten Lebensphasen werden zu einem vollständigen Bild über den ganzen Zeitzyklus zusammengefügt. Über die Reise der Branche in die Zukunft zu reden, heisst deshalb über das neue Ökosystem Immobilienbranche nachzudenken.
Wettbewerbsregeln werden neu geschrieben
Ein Eckstein des neuen Systems ist die Kundennähe, ein weiterer die branchenweite Collaboration. In der Branche meinen bisher viele, dass Digitalisierung vor allem die Automatisierung von Prozessen bedeutet. Das ist ein bequemer Trugschluss. Die Digitalisierung wird vielmehr die bisherigen Wettbewerbsregeln für alle Unternehmen in der Branche auf den Kopf stellen. Wie soll das geschehen?
Vor allem grosse Anbieter wie Livit können sich in Zukunft mit anderen Unternehmen zu digitalen Plattformanbietern von Dienstleistungen wandeln. Diese Plattformen werden die mit Abstand erste Adresse für die Mieter in sämtlichen Fragen rund ums Wohnen. Das fängt bei der Wohnungssuche und der Beratung für die Einrichtung an und hört bei den Facility Management Services auf. Firmen-Collaboration wird das künftige Alleinstellungsmerkmal sein, um erfolgreich firmenübergreifende, kundenzentrierte Lösungen zu bauen. Firmen, die ihre IT nicht offen konstruieren, damit sie mit Partnern einfach interagieren können, werden nicht in das neue Ökosystem der Branche «eingeladen». Autonome Wettbewerbskraft von Unternehmen ist von gestern, Transparenz und das Teilen von Kompetenz sind die Zukunft. Die Schnittstellen zwischen Eigentümern, Mietern, Lieferanten und Partnern werden sich dadurch dramatisch verschieben. Die neue Collaboration über Firmengrenzen hinweg wird überlebensnotwendig.
Durchgängige Verfügbarkeit und permanenter Austausch von Daten über hergebrachte Grenzen hinweg verbinden Bewirtschafter, Besitzer, Kunden und Experten untereinander immer enger.
Umfassendes Datenmanagement
Möglich macht die neue Collaboration der externe und interne digitale Datenfluss. Ein konkretes Beispiel dazu ist die künftige Zusammenarbeit mit Architekten. In zumeist aufwendigen Prozessen er- und bearbeiten Architekten umfassende Stamm-, Gebäude und Infrastrukturdaten. Sie sind das Fundament für die effiziente Planung sowie die ökologische und ökonomische Erstellung von Liegenschaften. Um diese wertvollen Daten auch für den optimalen Betrieb und die effiziente Bewirtschaftung zur Verfügung zu stellen, braucht es ein systematisches, sprich umfassendes Datenmanagement. Künftige Taster, Melder und Sensoren halten die Daten qualitativ und quantitativ aktuell. Big Data benötigt darüber hinaus neu qualifizierte, vernetzt denkende und handelnde Manager. Der bisherige Bewirtschafter wird zum Berater für den effizienten Unterhalt der ihm anvertrauten Liegenschaft. Als Impulsgeber erkennt er zukünftige Ereignisse, weil er ganz genau hinhören kann. Er geht aktiv auf Eigentümer, Partner und Mieter zu und treibt die Prozesse. Diese werden komplett neu definiert und kombinieren die technischen Möglichkeiten mit menschlichen Kompetenzen. So entstehen aus digitaler Vernetzung und operativer Collaboration tatsächlich neue Produkte und Services.
Der bisherige Bewirtschafter wird zum Berater für den effizienten Unterhalt der ihm anvertrauten Liegenschaft. Als Impulsgeber erkennt er zukünftige Ereignisse, weil er ganz genau hinhören kann.
Wie wirkt diese konkrete Zukunftsvision?
Ein potenzieller Mieter besichtigt seine Zielwohnung – virtuell am Bildschirm. In einem zweiten Schritt konsultiert er via Internet eine Umfeldanalyse vom Anbieter, die der potenzielle Mieter zusätzlich mit externen Daten anreichern lässt. Schliesslich schickt er eine digitale Bewerbung ab. Sie löst beim Vermieter einen automatisierten Bonitätscheck aus und führt zum Online-Vertragsabschluss. In der Mitte des künftigen Daten-, Informations- und Prozessnetzes kontrolliert und überbrückt der neue Berater gegenüber dem Kunden die Schnittstellen und Datenlücken und führt die Vorteile der digitalen und analogen Welt zusammen. Die Digitalisierung ermöglicht nicht nur die Automatisierung einzelner Tätigkeiten, sondern vielmehr ihre Neudefinition, die Verbindung von bisher isolierten Arbeiten zu integralen Prozessketten, neuem Wissen und neuen kooperativen Arbeitsformen. New Work mit flexiblen Arbeitsplätzen, variabler Raumausstattung und innovativen Technologien und Weiterbildung in der Livit-Akademie, extern oder «on the job», sind bei Livit deshalb permanente Begleiter der Digitalisierung. Informationen stehen in nie gekannter Qualität und Quantität zur Verfügung. Von Menschen und Algorithmen richtig interpretiert und eingesetzt, eröffnen sie präzise Rückschlüsse von aktuellem Nutzerverhalten auf seine kommenden Bedürfnisse.